Hallo Marokko-Fans,
dies ist unsere Planung für eine Motorradreise durch das Königreich im Nordwesten Afrikas. Die Beschreibung enthält eine Liste der Sehenswürdigkeiten entlang der Route und unten kannst du die GPX-Tracks dazu downloaden. Vielleicht planst du ja gerade deine Reise und kannst etwas damit anfangen.
Anreise nach Marokko:
Um die lange Anfahrt über Frankreich und Spanien abzukürzen, wählen viele Motorradreisende eine dieser Fährpassagen über das Mittelmeer:
- Genua (Italien) → Tanger Med (ca. 53 h)
- Sete (Frankreich) → Tanger Med (ca. 48 h) oder Nador (ca. 44 h)
- Barcelona (Spanien) → Tanger Med (ca. 31 h) oder Nador (ca. 30 h)
Dann gibt es natürlich noch die kurzen Passagen über die Straße von Gibraltar, welche jeweils mehrfach am Tag von mehreren Anbietern bedient werden:
- Algeciras → Tanger Med (ca. 1,5 h)
- Algeciras → Ceuta (ca. 1 h)
- Tarifa → Tanger (ca. 1 h)
Zeitplan / GPX-Tracks
Die Aufteilung der kompletten Reiseroute auf die einzelnen Tracks (siehe GPX-Download unten) ist recht willkürlich erfolgt. Die Abschnitte sollen natürlich keine Tagesetappen sein! Zudem endet eine GPX-Datei auch an den Stellen, wo du ggf. auf ein Stück des Trans Marokko Trails (TMT) abbiegen könntest. So kannst du den Abzweig nicht verpassen.
Für ein grobes Zeitgefühl: Die komplette Reiseroute ohne TMT-Abstecher sind ca. 3850 km. Wer mit 250 km bis 300 km pro Tag plant, braucht also etwa reine 13-15 Fahrtage für die Strecke. Wenn du wenig Zeit hast, kürzt du einfach den "südlichen Bogen" etwas ein. Notfalls auch komplett, indem du direkt vom Hohen Atlas nach Marrakesch abkürzt. Am Ende der Reise könntest du im Fall bei Bedarf einiges an Zeit gutmachen, indem du von Essaouira bis Tanger nicht die Route durch das Landesinnere nimmst, sondern direkt die Autobahn entlang der Küste (ca. 700 km) fährst.
Trans-Morocco-Trail (TMT)
Als Option für etwas Abenteuer abseits der Straßen habe ich einige Teilstücke der TMT-Route integriert. An den Knotenpunkten kannst du jeweils aussuchen, ob du die TMT-Option wählst oder weiter der Hauptroute dieser Motorradreise folgst. Der Trans-Morocco-Trail ist eine verifizierte 3250 km Adventure-Trail-Route durch Marokko. Die Macher Chris Scott und Ed Gill - zwei Wüstenreise-Fans aus Großbritannien - sind jede Meile selbst gefahren.
Auf jeden Fall musst du jeweils für dich selbst checken, ob die TMT-Abschnitte zu deinem Fahrzeug und deinen fahrtechnischen und körperlichen Möglichkeiten passen! Überleg dir zweimal, ob du abgelegene Offroad-Etappen allein mit einem ungeeigneten Motorrad fahren willst, wenn in der Wüste Temperaturen von über 35 Grad oder in den Bergen 35 cm Schnee vorhergesagt sind. Für Infos zu den TMT-Teilstücken siehe
Marokko-Tour Teil 1: Von Ceuta zur Sahara / Erg Chebbi
- Küstenstraßen am Mittelmeer und Tétouan, die Altstadt (Medina) ist UNESCO-Weltkulturerbe
- ? Abstecher nach Akchour, grünes Tal mit Wasserfällen, Zedern, Korkeichen... ggf. auch als Campingspot einplanen
- "Blaue Stadt" Chefchaouen: eine wirklich bezaubernde Altstadt mit blau angestrichenen Häusern und Gassen, verzierten Türen etc...; darf man nicht auslassen, ist aber natürlich auch Touristenmagnet. Tipp: Ein Rundgang am Abend bei Laternenlicht und dann für Fotos von Gassen ohne Menschen nochmal früh morgens wiederkommen. Bevor die Geschäfte öffnen, waren bei uns fast nur Einheimische unterwegs. Nach dem Frühstück wird es schnell voll...
- Cannabis-Felder im Rif-Gebirge ;). Eigentlich zwar illegal, aber dennoch eines der bedeutendsten Anbaugebiete
- Königsstadt Fès: hat die älteste und größte Medina Nordafrikas (Weltkulturerbe, autofrei und hektisch betriebsam, die ersten Stadtführer bzw. deren Vermittler wollten uns schon auf der Zufahrtstraße vom Moped aus abfangen); Stadttor Bab Bou Jeloud, Koranschule Medersa Bou Inania, Qarawīyīn-Moschee...; Tipp: das Treiben in den Gerbereien und die bunten Färbebecken von einer Dachterrasse aus anschauen
- Zaabal Tunnel: "Tunnel of Legionnaire" an der N13
- ? Abstecher von der N13 bei Erfoud: Der deutsche Künstler Hannsjörg Voth hat bei Fezna Ouled Jellal drei beeindruckende architektonische Kunstwerke in der in der Marha-Ebene errichtet. Mitten im Nirgendwo der Wüste stehen dort die Himmelstreppe (L´Escalier Céleste, geb. 1980–1987), die Goldene Spirale (Spirale D'or, 1993–1997) und die Stadt des Orion (La Cité d'Orion, 1998–2003). Die Bauwerke liegen ca. 6-10 km abseits der R702 und sind über Sandpisten erreichbar. Ggf. erst Quartier suchen und dann versuchen, mit abgespecktem Motorrad hinzufahren? Ansonsten gibt es auch 4x4-Touranbieter vor Ort...
- Merzouga, Dünenlandschaft Erg Chebbi, Sahara: Abendessen im Berberzelt, den Sternenhimmel über der Wüste endlich von der Wunschliste streichen, Sonnenaufgang vom Gipfel einer Düne... und zum Ausgleich für den ganzen romantischen Kram etwas Action mit Motorrad, Dromedar oder Snowboard im Sand. Die Macht muss ja im Gleichgewicht bleiben ;)
- ? Flamingos im Merzouga Lake westl. von Merzouga
Teil 2: Vom Erg Chebbi über den Hohen Atlas zum Atlantik
- ? TMT-Option: Alternative Route #1 - Trans-Morocco-Trail
Startpunkt für den TMT-Abschnitt K ist die Afriquia-Tanke bei Merzouga. Achtung: Es ist ein anspruchsvoller TMT-Abschnitt mit Schotterpisten, teilweise tiefem Sand, matschigem Flussbett, hohe Abgeschiedenheit... Info-Links siehe oben.
- Felsen Gara Medouar, "Spectre-Krater": markante hufeisenförmige Felsformation, von außen ein fotogener Berg in der Landschaft und von oben ein toller Aussichtspunkt, James Bond Filmkulisse; als Abstecher von der N21 bei Rissani (Offroad-Piste)
- ? TMT-Option: Alternative Route #2 - Trans-Morocco-Trail
In Tourza könntest du die R 113 verlassen und der alternativen ca. 620 km langen Route über die TMT-Abschnitte L, M, N und P durch die Berge folgen.
- Oasenstadt Tinghir am Eingang zur Todra Schlucht, Palmenhaine in roter Felslandschaft
- Todra-Schlucht (Gorges du Todgha): spektakuläre Felsenschlucht im Atlasgebirge, bis zu 300 Meter hohe Steilwände
- ? Akhiam-Grotte bei Agoudal, ggf. Auberge La Grotte
- Dades-Schlucht / Dadestal (Gorges du Dadès, "Tal der Rosen")
- Kasbah Amridil bei Skoura und/oder auch die Kasbah Ben Moro als Beispiele für die vielen alten Festungen aus Lehm an der "Straße der 1000 Kasbahs" (Abschnitt der N10 zwischen Ouarzazate und Tinejdad); ? nette Auberge Espace Kasbah Amridil ggf. gleich nebenan
- ? Abstecher "Gas-Haven": ca. 15 km südlich der Route liegt an der N10 eine tolle Foto-Location. Die "Tankstelle" ist ein altes Horrorfilm-Set aus „The Hills Have Eyes“ (2006).
- Festungsstadt (Ksar) Aït-Ben-Haddou: alte Karawanenstadt am Rand des Hohen Atlas, gut erhaltene Kasbah aus dem 11. Jahrhundert, UNESCO Weltkulturerbe, berühmte Filmkulisse (Lawrence von Arabien, Gladiator, Game of Thrones...)
- Gebirgspässe Tizi n'Tichka (2260 m) und Tizi n' Test (2093 m) im Hohen Atlas (höchster Berg im Atlasgebirge ider Jbel Toubkal mit 4.167 m)
- ANIMA-Garten des Künstlers André Heller: fantasievoller exotischer Garten mit bunten Kunstwerken
- ? Oukaimeden: Abstecher auf der Straße von Ourika nach Oukaïmeden (P2017 + P2030), schöne Strecke, tolle Panoramen, Aussichtsplattform, Skigebiet, Felszeichnungen... Setti Fadma Wasserfälle im Ourika-Tal (P2017)
- Taroudant: lebhafte Souks, "Tor zum Antiatlas" (wenn du andersrum fährst, ist es eben das "Tor zum Hohen Atlas" ;)
- ? Abstecher Speicherburg Agadir Itourhaine in Ait Oghayn
- Tafraoute / Tal der Ammeln, Berg mit "Löwengesicht" (Tete de Lion)
- "Painted Rocks": bemalte Felsen des belgischen Küstlers Jean Vérame in der Landschaft
- Ait Mansour-Tal: spannende Landschaft, steile Felswände, grüne Oase mit Palmenhainen...
- Abstecher: in Amtoudi thronen die Speicherburgen Agadir Aglaoui und Agadir Id-Aissa wie Adlernester oben auf den Felsen
- ? TMT-Option: Alternative Route #3 - Trans-Morocco-Trail
Der Trans-Marokko-Trail verläuft über weite Strecken viel weiter südlich, als unsere Hauptroute. Hier am Atlantik kommt er uns aber wieder näher und ich habe mit den Abschnitten Y und Z das letzte Stück des TMT als optionale Erweiterung eingebunden.
- Ruine des Fort Bou-Jerif, ehemalige Festung der französischen Armee
- Legzira Beach mit Felsentor Arche of Legzira nördlich von Sidi Ifni, einer der schönsten Strände Marokkos
- Gleitschirmfliegen am Strand von Aglou?
Teil 3: Küste, Städte und zurück nach Tanger
- Tiznit: schöne Altstadt, Stadtmauer mit Türmen und Toren, bekannt für Silberschmuck, Donnerstag ist Markttag
- ? Nationalpark Souss Massa
- ? Stopp in Agadir kann man sich wohl sparen: durch das schwere Erdbeben 1960 fast vollständig zerstört ist der Ort heute eher Ziel für den Strandurlaub von Pauschaltouristen, als ein Reisetipp für Individualreisende
- ab Agadir nochmal eine kleine Biege auf Nebenstraßen durch's Hinterland
- ? Paradise Valley liegt an der Strecke: Baden in Felsenbecken oder einfach nur 'ne Pause im Cafe Tayri, im Sommer kaum Wasser in den Becken und überlaufen
- Essaouira: Im Reisebericht von Erik Peters als Tipp aufgeschnappt und mit in die Route eingebaut, für Eriks Freund Alain sogar die schönste Stadt Afrikas. Erik schrieb dazu: "Alain hatte nicht zu viel versprochen, als er mir erzählte, dass Essaouira an der marokkanischen Atlantikküste für ihn die schönste Stadt Afrikas sei. (...) Die malerische Altstadt, die von einer historischen Festungsmauer umgeben ist, gehört seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe und verleiht Essaouira ein unvergleichliches Flair, das man einfach erlebt haben muss. Wer mal nach Marokko kommt, der sollte hier unbedingt ein paar entspannte Tage verbringen."; Info für GoT-Fans: Essaouira war Filmlocation für die Sklavenstadt Astapor in Game of Thrones (Befreiung der "Unbefleckten")
- Entscheidung: Je nachdem, wieviel Zeit dir noch bleibt, fährst du ab Essaouira dann entweder zügig die Küstenroute zurück nach Tanger, oder du biegst nochmal ins Landesinnere ab (Marrakesch, Meknès...)
- Königsstadt Marrakesch: die „Rote Stadt“ ist zwar sehr touristisch, auf einer Marokkoreise aber auch kaum verzichtbar; Zimmer in einem Riad in / in der Nähe der prächtigen Medina (UNESCO Weltkulturerbe) nehmen, rund um den zentralen Marktplatz Djemaa el-Fna treiben lassen und die orientalische Atmosphäre genießen; Souks von Marrakesch, Koutouiba-Moschee, Stadttor Bab Agnaou, Medersa Ben Youssef, Sonnenuntergang auf der Dachterrasse eines Cafés, (...) mal ein Hamam (orientalisches Badehaus) besuchen?
- Meknès: schöne kleine Königsstadt, UNESCO Weltkulturerbe, im Vergleich zur nahe gelegenen Königsstadt Fes, ist Meknes weniger überlaufen und viel entspannter; Tipp: Stadtbummel vom Hauptplatz Place el Hedim mit dem Stadttor Bab Mansour aus durch die Markthalle und das Gassen-Labyrinth der mittelalterlichen Medina, Mausoleum von Moulay Ismail...; probieren: Zuckerrohrsaft aus den mobilen Saftpressen!
- Moulay Idris: Grabmoschee Idris I. in der Medina (Begründer der Idrisiden, erste muslimische Dynastie Marokkos), schöner Panoramablick vom Aussichtspunkt hinter der Stadt
- Volubilis: Bedeutende archäologische Ausgrabungsstätte, die am besten erhaltenen Monumente aus der römischen Antike in Marokko, UNESCO-Weltkulturerbe
- Sidi Mghayet Beach
- Asilah mit kleinem Hafen, alte Medina; schöner Strand 3 km südlich (im Sommer überfüllt)
- Cap Spartel: alter Leuchtturm, hohe Klippen, toller Blick über das Meer...
- ? Tanger
|